Berlin-Wilmersdorf, im September 2022 – Mitteilung –

Traurig aber wahr! Meine Zeit im UCW ist bald vorbei. Im Gegensatz zu den im Haus ebenfalls ansässigen Vereinen und Verbänden wurde allen Einzelunternehmerinnen, die hier ihre Büros, Werkstätten und Praxen betreiben, zum Ende des Jahres gekündigt. Alternativ- oder Ausweichangebote von Seiten der Verantwortlichen gab es nicht und trotz intensiver Bemühungen der betroffenen Mieterinnen bislang auch keinerlei Entgegenkommen.

Für sehr viele von uns ist das, nach und in der Pandemie, extrem hart. Unsere Einnahmen gingen, wie bei sehr vielen Selbstständigen, zum Teil massiv zurück und viele – auch alleinerziehende – Mütter und Pflegende unter uns haben dadurch massive Probleme, ihre Existenz zu erhalten.

Preislich auch nur annähernd vergleichbare Räume gibt es weder im Bezirk noch in der gesamten Stadt. Die Verantwortlichen interessieren sich nicht für uns. Im Gegenteil, ich gewinne zunehmend den Eindruck, dass wir den Verantwortlichen vor allem eins sind: lästig. Soweit zu den angeblichen Missionen und Wahlversprechen, wie zum Beispiel „Frauenförderung“ und „Zukunftsfähiges 21. Jahrhundert“, in dessen Kontext sich auch einige unserer Politiker:innen sehr gerne mit dem UCW geschmückt haben. Leider jedoch, ohne sich dafür zu interessieren, zu engagieren oder auch nur ihre „Jobs“ zu machen. Stattdessen verhungern wir jetzt am langen Arm der Bürokratie, denn für uns sind sie nicht zu sprechen und es wird auf keine unserer Nachrichten anders als ausweichend reagiert.

Für meine Coaching-Praxis bedeutet diese Kündigung sehr wahrscheinlich das Ende. 2019 war das Jahr, in dem ich erstmals hätte schwarze Zahlen schreiben können. Das wurde leider durch meine Erkrankung verhindert. Danach kam Corona und nun die Kündigung des Mietverhältnisses durch die Bezirksverwaltung.

Aber noch geben wir Unternehmerinnen nicht auf. Auch wenn wir kaum noch Hoffnung haben, das Ruder herumreißen oder ein Alternativ-Angebot aushandeln zu können.

Sollten Sie, die Sie das hier lesen, von Räumlichkeiten wissen oder hören, in denen wenigstens einige von uns weitermachen könnten, lassen Sie es uns/mich bitte wissen! Es muss nicht zwingend eine Wilmersdorfer Adresse sein; die angrenzenden Stadtteile, zum Beispiel Schöneberg, Charlottenburg, Friedenau, Dahlem oder Steglitz, sind ebenfalls sehr willkommen.

Herzlich Danke für Ihre Aufmerksamkeit und dafür, dass Sie Augen und Ohren offenhalten!